So schützen Sie sich vor Einbrechern

Allein im Jahr 2024 wurden in Österreich etwa 6.900 Einbrüche angezeigt, also knapp 20 pro Tag. Die Herbst- und Wintermonate bleiben die „Hochsaison“, weil die früh einsetzende Dunkelheit es Kriminellen erleichtert, unerkannt in Wohnungen, Häuser oder Kellerabteile einzudringen.
„Der Weg des geringsten Widerstandes“ gilt auch bei Einbrechern als Credo, was bedeutet, dass schlecht gesicherte Wohnungen (z.B. Altbau) oder Häuser zu den beliebtesten Zielen zählen. Gestohlen werden grundsätzlich Gegenstände, die leicht transportierbar und verwertbar sind, z.B. Schmuck, Bargeld und kleine Elektronikgeräte.

Neue Erkenntnisse durch Befragung von Einbrechern

Das KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit), das sich auch mit Eigentumsschutz befasst, hat in Zusammenarbeit mit dem Institut für Konfliktforschung insgesamt 35 inhaftierte Einbrecherinnen und Einbrecher befragt. Ergänzend dazu wurden Gerichtsakten analysiert und Kriminalisten befragt. Daraus ergeben sich unter anderem folgende Erkenntnisse:

Gelegenheitseinbrecher:

Diese schlagen durchaus auch untertags zu, wenn sich eine lohnende Gelegenheit bietet.
Dazu folgende Tipps:

  • Ein gekipptes Fenster kann von versierten Einbrechern binnen Sekunden geöffnet werden. Verschließen Sie alle Fenster in den leicht zugänglichen Ebenen (Erdgeschoss, Keller, Garage, etc.), auch wenn Sie nur kurz Ihre Wohnung bzw. Ihr Haus verlassen!
  • Versperren Sie alle Türen (Haustüre, Garage, Keller, etc.)! Eine bloß „zugezogene“ Türe (mit Knauf) kann leicht geöffnet werden.
  • Lassen Sie keine Leitern oder Werkzeuge (Hammer, Hacken, etc.) im Freien stehen! Damit erleichtern Sie einem Einbrecher seine „Arbeit“.
  • Fahrräder sollten immer an festen Gegenständen gesichert werden. Bloß mit einem Schloss versperrte Räder können binnen Sekunden beispielsweise in einen Lieferwagen verladen und abtransportiert werden.

Versicherungsrechtlich kann Ihnen ein gekipptes Fenster oder eine nicht versperrte Türe als grobe Fahrlässigkeit ausgelegt werden, wodurch Sie je nach Bedingungen den Versicherungsschutz teilweise oder ganz verlieren!

Strukturierter bzw. geplanter Einbruch:

Dabei handelt es sich zumeist um Tätergruppen, die potenzielle Opfer bzw. deren Tagesablauf beobachten bzw. Schwächen von Wohnungen und Häuser ausspionieren.
Dazu folgende Tipps:

  • Briefkästen täglich leeren bzw. bei Abwesenheit leeren lassen (z.B. von Nachbarn)
  • Licht mit Zeitschaltuhren steuern, damit es zu unterschiedlichen Zeiten leuchtet
  • Vorhänge oder Jalousien nicht dauerhaft (untertags) geschlossen halten
  • Schlüssel nicht hinterlegen/verstecken (Fußmatte, Blumentopf, etc.)
  • Bewegungsmelder installieren und dunkle Bereiche ausleuchten
  • Kameras und/oder Alarmanlagen installieren
  • Keine Social-Media-Postings über längere Abwesenheiten bzw. Urlaube

Insider bzw. sogenannte Innentäter:

Das sind Personen, die z.B. aufgrund ihrer Funktion besonderes Wissen haben (z.B. Reinigungspersonal, Pflegepersonal, Handwerker, Zusteller, etc.).

Dazu folgende Tipps, wenn die oben genannte Personengruppe Zugang zu Ihren Räumlichkeiten hat:

  • Seien Sie grundsätzlich achtsam in der Auswahl von Personen (z.B. Reinigung, Pflege)
  • Lassen keine Wertgegenstände, Passwortlisten, Datenträger, Schlüssel, etc. frei herumliegen
  • Schützen Sie (stationäre) elektronische Geräte mit Passworten (z.B. PC)
  • Versperren Sie Räumlichkeiten, in denen sensible oder wertvolle Gegenstände gelagert sind
  • Überwachen Sie sensible Bereiche mit Kameras

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Zusammenfassend kann betont werden, dass schon kleine Maßnahmen, wie z.B. Zusatzschlösser, den Schutz maßgeblich erhöhen.
Eine passende Versicherungslösung mit ausreichender Deckungssumme kann im Einbruchsfall zumindest den finanziellen Schaden ausgleichen.

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